Wie wir auf unserer Homepage berichtet hatten, hat am 27.7.2020 ein Gespräch mit der Bezirksvertretung der CDU und den OB-Kandidaten Marc Buchholz stattgefunden. Dabei hatte die BI "Kein Gewerbegebiet in Selbeck" und der SBV alle Argumente vorgetragen, die gegen das 70 ha große Gewerbegebiet in Selbeck sprechen. Dieser sehr sachlich geführte Meinungsaustausch hat offensichtlich bei Marc Buchholz zu der Einschätzung geführt, dass dieses von den Wirtschaftsförderung vorgeschlagene Gebiet auf den Saarn-Selbecker Hochflächen sich nicht als Potentialfläche eignet. Orginalton M. Buchholz: "Da verbietet es sich für mich, über Flächen zu spekulieren, wenn mir kein einziges Stück der 70 Hektar gehören" (siehe WAZ vom 13. Aug. 2020).
Nachdem sich bereits der Wirtschaftsausschuss gegen eine Gewerbeansiedlung auf den angedachten Potenzialflächen im Winkhauser Tal, am Fulerumer Feld, am Auberg und auf den Saarn-Selbecker Hochflächen ausgesprochen hatte, hat sich auch der Stadtrat in seiner Sitzung am 3.9.2020 mit den Stimmen von Grünen, CDU, MBI, FDP und Wir aus Mülheim dem Votum angeschlossen. Gelobt wurde auch das Engagement der Bürgerinitiativen für den Erhalt der Freiflächen. Damit ist das geplante 70 ha große Gewerbegebiet in Selbeck erst einmal vom Tisch.
Der Ausschuss für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Mobilität hat sich in seiner Sitzung am 31.8.2020 gegen neue Gewerbeflächen im Winkhauser Tal, am Fulerumer Feld, am Auberg und auf den Saarn-Selbecker Hochflächen ausgesprochen. Einen entsprechenden Antrag hatten die Grünen zusammen mit CDU, MBI, FDP und Cevat Bicici eingebracht. Vorausgegangen waren zahlreiche Gespräche mit den Bürgerinitiativen (BI) und dem Selbecker Bürgerverein.
Wie wir bereits mehrfach berichtet haben, spricht sich die Bürgerinitiative "Natürlich Selbeck" und der Selbecker Bürgerverein gegen die Entwicklung eines 70 ha großen Gewerbegebietes auf den Saarn / Selbecker Hochflächen mitten im überregionalen Grüngürtel aus. Insbesondere die Haltung der SPD ist diesbezüglich völlig unverständlich. Offenbar herrscht große Unkenntnis über die Bedeutung dieses Landschaftschutzgebietes mit seiner erhaltungswürdigen Fauna und Flora, seiner klimatechnischen Bedeutung als kaltluftproduzierendes Areal und Naherholungsgebiet für alle Mülheimer. Wie sonst kann Monika Griefahn die "Selbecker Fläche als Zukunftsfläche" einordnen. Mehr Informationen sind dem WAZ-Artikel vom 31.8. zu entnehmen.
Am 27.07.2020 trafen sich die Bürgerinitiative (BI) , „Kein Gewerbegebiet in Selbeck“, vertreten durch die Herren Herbert Laschke, Carl Günther Schleu und Bernd Wölki, der Selbecker Bürgerverein (SBV) vertreten durch die Herren Rolf Gentges und Volker Schrödter mit Vertretern der CDU: Herrn Oesterwind -Ratsmitglied und Kandidat für Saarn Selbeck und Mintard, Frau Oesterwind - Bezirksbürgermeisterin BV3, Vertreter der Jungen Union , Herrn Dr. Siegfried Rauhut, Wirtschaftsausschuss und Herrn Marc Buchholz - OB Kandidat der CDU.
Thema des Gespräches: Wirtschaftsflächenkonzept für die Stadt Mülheim – insbesondere das angedachte 70 ha große Gewerbegebiet auf den Saarn-Selbecker Hochflächen.
Der SBV hatte bereits mehrfach über das Konzept der Mülheimer Wirtschaftsförderung für die Ausweisung neuer Gewerbeflächen berichtet (siehe Beiträge auf der Homepage) und sich eindeutig gegen eine Gewerbeansiedlung auf den Selbecker Hochflächen ausgesprochen. Inzwischen hat sich auch eine Bürgerinitiative "Kein Gewerbegebiet in Selbeck" gebildet, die bereits eine Anwaltskanzlei mit der Vertretung ihrer Interessen beauftragt hat (siehe WAZ vom 17.7.2020). Die Bürgerinitiative hat darüber hinaus eine online-Petition gestartet, der sich alle Bürger, die sich für den Erhalt der Saarn-Selbecker Hochflächen als Lebensraum für Mensch, Tier und Artenvielfalt aussprechen, durch ihre Unterschrift anschließen können. Der SBV unterstützt ausdrücklich diese Initiative und wird die Selbecker Bürger weiter über die aktuelle Entwicklung informieren.
Wie bereits berichtet, hatte die Mülheimer Wirtschaftsförderung in einer Sondersitzung des Wirtschaftsausschusses am 14.1.2020 ihr Konzept für eine Ausweitung der Gewerbeflächen vorgestellt. Schon im Vorfeld hatte es dabei sehr viel Kritik gegeben an diesem einseitig an den Wirtschaftsinteressen orientierten Entwurf. Das Dezernat Umwelt, Planen und Bauen legte seinerseits in der Sitzung ein Gegenkonzept vor, das aus Sicht des SBV sehr viel ausgewogener ist und auch die Umweltbelange mitberücksichtigt. Der Ausschuss verständigte sich darauf, die Verwaltung zu beauftragen, eine Bewertungsmatrix zu erstellen, die alle relevanten Aspekte beinhalten sollte.
Wie in zahlreichen Presseberichten zu lesen war, hat Mülheim & Business (Wirtschaftsförderung) ein Wirtschaftsflächenkonzept für die Stadt Mülheim an der Ruhr (Fassung 0ktober 2019) vorgelegt. In einer Sondersitzung des Wirtschaftsausschusses am 14.1.2020 wurde das Konzept vorgestellt und beraten. Sowohl bei einigen Parteien als auch bei vielen Umweltschutz-Organisationen und Bürgerinitiativen hatte es bereits im Vorfeld heftige Kritik ausgelöst. Unter anderem wird in dem Konzept vorgeschlagen, ca. 70 ha Grün- und Ackerland südöstlich von Selbeck angrenzend an die A 52 als Gewerbegebiet auszuweisen.